HHA-Stadtbus 1071
Daimler-Benz
O 305
(2. Serie)
Baujahr:
1970
Serie:
1001-1163 - Inbetriebnahme: 1970/71,
Ausmusterung: 1974-77
Wagen
1071 am U Wandsbek-Markt bei Fa. Berbig
(zum
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Fahrzeug-Lebenslauf:
Erstzulassung: |
30.9.1970 - HHA |
2. Vorbesitzer: |
31.5.1975 - Omnibusbetrieb Karl-Heinz Berbig, Hamburg |
3. Vorbesitzer |
~ 10.1976 - Omnibushandel Krüger |
4. Vorbesitzer: |
16.3.1977 - Verdener Verkehrsgesellschaft mbH, Verden |
5. Vorbesitzer: |
15.7.1981 - Verden-Walsroder Eisenbahn, Verden |
HOV-Übernahme: |
1.2.1986 (Bus 16 Jahre alt) |
Technische Daten:
Fahrgestell und Aufbau: |
Daimler-Benz |
Motortyp: |
OM 360h III |
Leistung: |
170 PS |
Höchstgeschwindigkeit: |
76 km/h |
Getriebe: |
Viergang-Schaltgetriebe |
Sitz- / Stehplätze: |
44 / 61 |
Stehplatzfläche: |
6,6 m² |
Stehplatzfläche je Pers.: |
0,1 m² |
Fahrzeuglänge: |
11 m |
Eigengewicht: |
8200 kg |
Wagen 1071 entstammt der bis dahin
mit 163 Fahrzeugen größten Bus-Einzellieferung an die HHA - allerdings in den
nächsten Jahren übertroffen von der 173 Busse umfassenden 4. Serie von 1972
(1164-1337), der 6.-8. Serie von 1974/75 mit ihren 307 Fahrzeugen und noch
einmal 1976/77 mit den 182 Wagen der 8.+9.Serie (1665-1946). Später wurden nie
mehr als 100 Stadtbusse in einem Jahr beschafft.
Abweichend von
der 1969 gelieferten ersten Serie erhielten die Wagen der zweiten zu den
Fenstern hin abgerundete Sitzgestelle, weichere Kinnschützer,
Plexiglas-Schutzscheiben vor den Sitzen hinter den Türen, leisere
Mitteltür-Druckluftventile, schmutzabweisendere Deckenverkleidungen,
Fahrtzielbandanlagen in Positiv-Beschriftung, eine Luftaustrittsöffnung weniger
im BEHR-Frontheizgerät und nicht mehr in den Mittelzierleistenstrang der Decke
integrierte, sondern abwechselnd links und rechts leicht davon versetzte
Neon-Leuchtkörper sowie etwas leisere Motoren.
Museumswagen 1071 war nur auf
dem Betriebshof Harburg stationiert und gelangte schon vier Jahre später im
März 1975 zusammen mit allen anderen Harburger 10ern in den Werkverkehr. Dies
war die Folge einer politischen Entscheidung der Harburger Bezirksversammlung,
die durchsetzen konnte, daß der Harburger Bevölkerung
nur geräuscharme Busse zugemutet werden durften. Die Ersetzung der 10er war der
letzte Akt in der Anfang 1974 begonnenen Umstellung des gesamten Wagenparks des
Betriebshofs Harburg.
Während die anderen 10er noch
zwei Jahre im Werkverkehr für MAN, HDW oder Blohm & Voss fuhren, gelangte
der 1071 schon im Mai 1975 zum Auftragsunternehmer Karl-Heinz Berbig in Rahlstedt, der
regelmäßig mit einem Mindestaufwand an Pflege seine Fahrzeuge verkommen ließ.
Diese dunkle Zeit in der Lebensgeschichte des 1071 endete zum Winterfahrplan
1976/77, als Berbig wegen der ungepflegten Fahrzeuge
die HHA-Aufträge entzogen wurden und er alle Linienbusse verkaufen mußte. Über den Omnibushandel Fritz Krüger in Hamburg ging
unser Wagen im Frühjahr 1977 an die Verdener Verkehrsgesellschaft, die ihre
Fahrzeuge außerordentlich gründlich pflegt und dem 10er u.a. eine neue Außenverblechung aus Aluminium angedeihen ließ (die
originale war nur aus Stahlblech). Die schon von Krüger eingebauten, nicht
originalen rot/schwarzen Sitzpolster konnten durch Entgegekommen
der Firma alga in Sittensen
noch während der Überführung von Verden nach Hamburg gegen beige
Originalpolster aus offensichtlich zur Verschrottung anstehenden ex HHA-Wagen
der Firma Lautenbach getauscht werden. Hätten wir damals geahnt, dass wir auch
noch Wagen 1554 in die Sammlung bekommen,
hätten wir die Sitze natürlich behalten. Aber alga hätte sie damals wohl nicht ersatzlos hergegeben.
Leider gab der altersschwache
Motor während der Überführungsfahrt am 1.2.1986 auf der Autobahn Bremen-Hamburg
seinen Geist auf und mußte gegen ein baugleiches
Exemplar bei der Firma Henning in Kaltenkirchen getauscht werden.
Weitere Informationen zu
diesem Fahrzeug und über den HOV beim:
Hamburger
Omnibus Verein e.V., p.Adr. Rainer Berends,
Mühlenkamp 42, 22303 Hamburg; Tel.: 040 / 279 71 96
8.99