HHA-Stadtbus 1554
Daimler-Benz
O 305
(6. Serie)
Serie:
1458
- 1587 - Inbetriebnahme:
1974, Ausmusterung: 1982-1984
Wagen 1554 zu seiner Einsatzzeit bei der
HHA
(zum
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Fahrzeug-Lebenslauf:
Erstzulassung: |
3.10.1974 - HHA |
2. Vorbesitzer: |
2.10.1983 - Omnibusbetrieb Rech, Bardowick |
HOV-Übernahme: |
12.5.2001
(Bus 26,5 Jahre alt) |
Technische Daten:
Fahrgestell und Aufbau: |
Daimler-Benz |
Motortyp: |
OM
407h |
Leistung: |
180 PS |
Höchstgeschwindigkeit: |
76 km/h |
Getriebe: |
Viergang-Automatikgetriebe |
Sitz- / Stehplätze: |
43 / 62 |
Stehplatzfläche: |
6,7 m² |
Stehplatzfläche je Pers.: |
0,1 m² |
Fahrzeuglänge: |
11,11 m |
Eigengewicht: |
8800 kg |
Wagen 1554 entstammt der 1974 gebauten,130 Fahrzeuge
umfassenden 6. Serie, die 1975 noch einmal um eine weitere, völlig baugleiche
Lieferung, der 7. Serie (77 Busse) ergänzt wurde.
Zwischen Januar 1974 und März 1975 nahm die HHA mit einem finanziellen Kraftakt
ohnegleichen insgesamt 307 sog. „Flüsterbusse“ in Betrieb (Wagen 1358-1664).
Sie sollten vorrangig auf Buslinien zum Einsatz kommen, die Straßenbahnen
ersetzten. Damit sollte entsprechend dem Zeitgeist die wesentlich größere
Umweltfreundlichkeit von Diesel-Omnibussen gegenüber den veralteten,
Bremssand-streuenden Straßenbahn-Dreckschleudern nachgewiesen werden...
Hatte man die 3. und 4. Serie noch als „geräuscharm“ bezeichnet, weil die Busse
im 4. Gang angeblich weniger Lärm machten als die Vorserien, war nun durch den
geräuschgekapselten Motor und das Automatikgetriebe tatsächlich eine deutliche
Reduzierung der Motorgeräusche erkennbar. Das Auspuff-Endrohr endete von nun an
in der linken, hinteren Fahrzeugecke nicht mehr im Dachbereich, sondern unten
in Höhe der Kinderwagen und Hunde.
Anders als die zwischen 1969 und 1973 gelieferten ersten vier Serien erhielten
die Wagen der fünften, sechsten und siebten Lieferung eine Inneneinrichtung mit
dunkelroten, schwarz genarbten
Kunstlederpolstern, schwarzen Kinnschützern und Seitenwänden in dunkler
Holzimitation. Diese Kombination war schon seit 1969 (bis 1977) bei der VHH und
seit 1972 (bis 1983) bei der PVG üblich.
Die sechste Serie erhielt erstmals abriebfeste, schwarz eloxierte Sitzgestelle.
Anstelle einer nutzlos herunterbaumelnden Absperrkette (da sowieso kein Fahrer
sie je einhängte) verhinderte im Falle einer Vollbremsung ab der 5. Serie eine
Schranke das Durchrutschen der Fahrgäste zur Front. Sie verhinderte auch, daß
sich während der Fahrt Fahrgäste im rechten Durchgang der Einstiegstür
aufhielten und so die Sicht des Fahrers behinderten.
Wie seit der 3. Serie üblich, gelangten handbediente Brose-Fahrtzielanlagen zum
Einsatz, die das Fahrtziel positiv und die Liniennummer negativ darstellten.
Die Abkehr von der Voll-Positivdarstellung wurde 1972 damit begründet, daß bei
Dunkelheit die sichtbaren Stege zwischen den drei Liniennummernbändern von den
Fahrgästen für Ziffern gehalten werden konnten.
Um eine vermeintliche Blendwirkung der Innenbeleuchtung auf den Fahrer zu
vermindern, wurden die Neon-Leuchtkörper nicht mehr über dem Mittelgang,
sondern abwechselnd links und rechts versetzt über den Sitzen angeordnet.
Unser Museumswagen 1554 war ausschließlich auf dem Betriebshof Mesterkamp
stationiert und gelangte nach genau neun Jahren zur Firma Rech in Bardowick,
die seit jeher ehemalige Hamburger Busse (HHA, VHH, TOG, Pelka) im
Schülerverkehr für die KVG Lüneburg einsetzt.
Der Bus hat im Betrieb das für Stadtbusse ganz ungewöhnliche Lebensalter von 25
Jahren erreicht. Und dies – auch im Vergleich zu jüngeren Fahrzeugen - in einem
erstaunlich guten Zustand. Zwei Jahre nach der Abstellung konnte er vom HOV in
seine Sammlung eingereiht werden.
Leider wurden bei Rech die originalen Sitzpolster gegen mit blauem Stoffbezug
überzogene, hellgrüne Sitze aus der 8. Serie ausgetauscht. Die für den 1554
passenden roten Polster hatten wir nichtsahnend schon vor 15 Jahren bei alga in
Sittensen gegen original-beige für den 1071 eingetauscht...
Die Überführungsfahrt zum vorläufigen Domizil bei der VHH in Bergedorf
gestaltete sich völlig problemlos. Dabei zeigten sich Motor, Getriebe, Lenkung,
Achsen und Bremsen in einem intakten Zustand.
1975 zog mit den Schnellbussen 6501 und 6502 die Fahrzeug-Vollwerbung bei der
HHA ein, auch der Stadtbus 1554 gehörte zu den ersten „POP-Bussen“. Vielleicht
erhält er eines Tages seine Dolé-Werbung zurück.
Weitere
Informationen zu diesem Fahrzeug und über den HOV beim:
Hamburger Omnibus Verein e.V., p.Adr. Rainer Berends, Mühlenkamp 42,
22303 Hamburg; Tel.: 040 / 279 71 96
09.2015