HHA-Stadtbus 2228
Daimler-Benz O 305
(12.
Serie)
Baujahr: 1981
Wagen 2228 am U/S Barmbek im Jahr 1989 bei der HHA
(zum
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Fahrzeug-Lebenslauf: |
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Erstzulassung: |
09.02.1981 - HHA |
2.Vorbesitzer: |
13.05.1993 - Richter GmbH & Co. Omnibus KG, Recklinghausen |
3. Vorbesitzer |
13.05.1995 - Sittrich-Reisen, Köthen |
HOV-Übernahme: |
12.07.2013 (Bus fast 32,5 Jahre alt) |
Technische Daten: |
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Fahrgestell und Aufbau: |
Daimler-Benz |
Motortyp: |
OM 447h |
Leistung: |
200 PS |
Höchstgeschwindigkeit: |
76 km/h |
Getriebe: |
Viergang-Automatikgetriebe |
Sitz- / Stehplätze: |
43 / 62 |
Stehplatzfläche: |
6,7 m² |
Stehplatzfläche je Pers.: |
0,1 m² |
Fahrzeuglänge: |
11,11 m |
Eigengewicht: |
8800 kg |
Wagen 2228 entstammt der 1981 gebauten,
95 Fahrzeuge umfassenden 12. Serie, die nahtlos an die vollkommen baugleiche
11. Serie von 1980 (94 Busse) anschloss.
Die bei allen zwischen 1969 und 1984
für die HHA gebauten DB O 305-Stadtbussen üblichen 43 oder 44 Sitzplätze waren
seit 1979 mit grünem Wollplüsch bezogen. Nach der Ära des beigefarbenen
Kunstleders und der hellen Seitenwände zwischen 1969 und 1973 (1.-4. Serie) und
der folgenden roten Kunstledersitze mit Seitenwänden in dunkler Holzimitation
von 1974/75 (5.-7. Serie) schloss sich daran 1976/77 (8.-9. Serie) die „grüne
Zeit“ an, in der alle Seitenwände und Kunstleder-Sitzflächen in leuchtendem
Grün gehalten waren. Mit der IVA 1979 führten die meisten Betriebe dann die im
Sommer wesentlich angenehmeren Wollplüschbezüge ein – bei der HHA mit der 10.
Serie von 1979.
In dieser Serie (Wagen 2001-2080) war
letztmals der Bedienhebel für die Federspeicherbremse auf dem Armaturenbrett
positioniert. Allerdings hatte er nicht mehr die Doppelfunktion der
pneumatischen Haltestellenbremse, denn diese wurde erstmals elektrisch mittels
eines kleinen Kippschalters betätigt. Ab 1980 wanderte der Federspeicherhebel
dann links neben die Armaturentafel zum Fenster. Die Haltestellenbremse wurde
fortan elektrisch mit einem kleinen Zughebel bedient.
Wie seit der 5. Serie von 1974 üblich, waren alle Busse mit geräuschgekapseltem
Motor und Automatikgetriebe ausgestattet.
1980 wurden bei allen Herstellern die
sog. Dreikammer-Heckleuchten eingeführt. Bis 1979 waren die Blinker, Brems- und
Rückleuchten in getrennten, stabförmigen bzw. runden Leuchten angeordnet.
Wie bei der HHA seit der 3. Serie von 1972 (und bis zur letzten, 15. Serie von
1984) üblich, gelangten handbediente Brose-Fahrtzielanlagen zum Einsatz, die
das Fahrtziel positiv und die Liniennummer negativ darstellten. Der
ursprüngliche EGROLA-Zahltisch wurde 198x durch eine Krauth-Kasse ersetzt.
Unser Museumswagen 2228 war zunächst auf dem Betriebshof Schützenhof in Altona
stationiert und gelangte nach dessen Schließung im September 1988 zum
Betriebshof Mesterkamp. Genau ein Jahr später wanderte er nach Wandsbek und
wiederum genau zwei Jahre später nach Harburg, wo er genau ein Jahr später
ausgemustert wurde. Nach fünf Jahren normaler Bandwerbung für „Wucherpfennig“
erhielt er 1986 eine sog. „ Pop-Werbung“ für das Reiseland Tunesien und zwei
Jahre später seine weiße Fielmann-Vollwerbung, die er bis zur Ausmusterung
behielt.
Er gelangte nach seiner Ausmusterung im
Mai 1993 zum Omnibusunternehmen Alois Richter in Recklinghausen, wurde dort
aber schon im Januar 1994 wieder stillgelegt. Im Juni 1995 kam er zu
Sittrich-Reisen in Köthen, wo er 2004 abgestellt wurde.
Der Bus hat im Betrieb das für Stadtbusse ganz ungewöhnliche
Lebensalter von 25 Jahren erreicht. Und dies – auch im Vergleich zu jüngeren
Fahrzeugen - in einem erstaunlich guten Zustand. Sein Vorbesitzer wollte ihn
eigentlich museal erhalten und hatte dafür schon diverse Karosseriearbeiten
durchgeführt. Wegen Betriebsaufgabe und beruflicher Umorientierung musste er
dieses „Hobby“ aber aufgeben. Sieben Jahre nach seiner Abstellung konnte der
Bus vom HOV in seine Sammlung eingereiht werden und repräsentiert dort die „grüne
Ära“. Eigentlich sollte daran durch einen Gelenkbus aus der ersten Serie von
1979 erinnert werden, dies war aber nicht mehr möglich.
Die 480 km lange Überführungsfahrt nach Hamburg gestaltete sich völlig
problemlos. Dabei zeigten sich Motor, Getriebe, Lenkung, Achsen und Bremsen in
einem intakten Zustand. Inzwischen wurde der Bus in Hamburg-Bramfeld einer
Schnell-Restaurierung unterzogen und befindet sich mittlerweile unter Dach
gestellt werden. Er benötigt noch pflegende Hände für seine mechanischen Verschleißteile
und muss auch noch von der Substanz her überarbeitet werden. Aber er macht
schon wieder einen sehr guten Eindruck.
Typenskizze
Weitere
Informationen zu diesem Fahrzeug und über den HOV beim:
Hamburger Omnibus Verein e.V., www.hov-bus.de