HHA-Schnellbus 5103
Magirus-Deutz
170 S 10 H
(2. Serie)
Baujahr: 1971
Serie:
5101-5123 - Inbetriebnahme: 1971,
Ausmusterung: 1975
Fahrzeug-Lebenslauf:
Erstzulassung: |
19.3.1971 - HHA |
2. Vorbesitzer: |
15.3.1975 - Daimler Benz AG, Hamburg |
3. Vorbesitzer: |
?.1975 - Autobusbetrieb Georg Stoss GmbH |
HOV-Übernahme: |
16.7.1982 (Bus 11 Jahre alt) |
Technische Daten:
Motortyp: |
F6L 413 |
Leistung: |
170 PS |
Höchstgeschwindigkeit: |
81 km/h |
Getriebe: |
Viergang-Schaltgetriebe |
Sitz- / Stehplätze: |
35 / 44 |
Stehplatzfläche: |
4,7 m² |
Stehplatzfläche je Pers.: |
0,1 m² |
Fahrzeuglänge: |
9,6 m |
Eigengewicht: |
7235 kg |
Mit einem Paukenschlag
verabschiedete sich Magirus-Deutz 1969 aus Hamburg: Zunächst 76 Schnellbusse
(5901-76) nahmen ihren Betrieb auf und ersetzten die gleiche Zahl Saturn II des
Baujahres 1962, 1971 folgten die restlichen 24 Stück der Lieferung, von denen
23 (5101-23) die 1965 gebauten 150 S 10 (Saturn II)-Schnellbusse ersetzten. Und
Wagen 5124. Aus ihm wurde von den Fahrzeugwerkstätten Falkenried der sog.
Urbanbus gebaut, der erste Niederflurbus mit kleinen Rädern und einer
verringerten Einstiegshöhe. Die eingesparte Stufe an den Türen mußten die
Fahrgäste dann aber zum Erreichen der auf Podesten angeordneten Sitze erklimmen.
Diese Sitzpodeste fanden bei allen seit 1973 von der HHA in Betrieb genommenen
(Daimler-Benz-) Schnellbussen Verwendung. Seit der Einführung der
Niederflur-Omnibusse 1990 gilt dies auch für alle Stadtbusse der HHA.
Die 59er und die 51er
unterschieden sich in drei Details:
· Der Schalthebel war bei den 59ern
verchromt, bei den 51ern hammerschlag-lackiert
· Die Fahrtzielbandanlage war bei den
59ern negativ, bei den 51ern positiv beschriftet
· Die Lackierung unter den Fenstern war
bei den 51ern durchgehend rosa, bei den 59ern folgte unten noch - wie bei den
Stadtbussen - ein Streifen hellrosa-weiß.
Die enorm kraftvollen 170
PS-Maschinen in Verbindung mit der überlegenen, luftgefederten, komfortabel-straffen
Fahrwerksabstimmung verhalfen den Magirus-Schnellbussen zu überragenden
Fahrleistungen, machten sie zu wirklichen "Schnell"-Bussen im
Hamburger Stadtverkehr. Kein Vergleich zu den müde schaukelnden
Büssing-Pendants von 1968/69.
Die von Magirus-Deutz seit
1965 verwendeten üppigen Federkernsitze mit den hochgezogenen Rückenlehnen
boten den verwöhnten Herrschaften aus den reicheren Vororten den aus ihren
Limousinen gewohnten Sitzkomfort.
Auch das Heizungssystem war
den Konkurrenten jener Zeit haushoch überlegen. Pustete bei den Daimler-Benz-
und Büssing-Bussen das Frontheizgerät oft vergeblich und lautstark gegen die
eindringende Kälte der geöffneten Einstiegstür an, so suchte man bei den
Magirus-Bussen seit jeher dieses Gebläse vergeblich. Leise erwärmte ein steter
Luftstrom aus dem Fußboden-Heizungskanal angenehm die Beine der Fahrgäste. Und
genügte nicht die Motorwärme, wurde die WEBASTO-Heizung zugeschaltet. Auch sie
gab ihre Wärme über die Fußbodenkanäle in den Fahrgastraum. Für den Fahrer
stand zusätzlich eine zweite WEBASTO-Heizung zur Verfügung. Die Warmluft des
mickrigen einzelnen Untersitz-Heizkörpers im hinteren Fahrgastraum aller
Büssing- und Daimler-Benz-Busse versengte höchstens dem dahintersitzenden
Fahrgast die Beine, war aber schon zwei Meter weiter nicht mehr zu spüren (wohl
aber laut zu hören).
Nur die Verwendung
minderwertiger Stahlbleche im Bereich der rostanfälligen Front und der völlig
unzureichende Rostschutz für die Vierkant-Hohlträger im Unterbodenbereich
beendeten das Leben dieser Busse frühzeitig. Allerdings nicht so früh, wie die
HHA sich beeilte die nur 4-6 Jahre alten Busse loszuwerden, um einen
typenreinen Daimler-Benz-Wagenpark zu besitzen...
Wagen 5103 aus der letzten
Teillieferung von 1971 war bis Januar 1975 in Langenfelde stationiert und kam
dann noch für zwei Monate in Mesterkamp zum Einsatz. Er wurde von Daimler-Benz
in Zahlung genommen und kam kurze Zeit später zum Autobusbetrieb Georg Stoss
GmbH. Von dort konnte er im Sommer 1982 von uns übernommen werden. Der
Innenraum präsentiert sich in einem praktisch neuwertigen Zustand - wohl auch
bedingt durch die lange Standzeit als Ersatz- und Fahrschulwagen bei Stoss.
Eine 1983 durchgeführte Schnellrestaurierung mit oberflächlicher Instandsetzung
der durchgerosteten Frontbeblechung und preisgünstiger Selbstlackierung per
Buskompressor läßt das Fahrzeug heute in einem nicht sehr ansprechenden Äußeren
erscheinen. Eine Unzahl von Fahrgestell-Vierkantrohren unter dem Wagenboden,
alle Leitungen, alle Versorgungsklappen, die Auspuffrohre, das Frontblech und
die untere Seitenbeblechung müssen erneuert werden. Aber dann...
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