HHA-Kleinbus 5993
Magirus-Deutz
110 E 6
Baujahr:
1969
Serie: 5991 - 5994 - Inbetriebnahme: 1969, Ausmusterung: 1975-76
Wagen
5993 im Auslieferungszustand
(zum
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Fahrzeug-Lebenslauf:
Erstzulassung: |
27.08.1969 - HHA |
2. Vorbesitzer: |
15.03.1975 - Fritz Reifer, Warburg-Calenberg |
3. Vorbesitzer: |
10.04.1978 - Kurt Sallwey Kleinbusbetrieb, Reinhardshagen |
HOV-Übernahme: |
13.10.2000 (Bus 31 Jahre alt) |
Technische Daten:
Hersteller und Aufbau: |
Magirus-Deutz |
Motortyp: |
6L 912 |
Leistung: |
110 PS |
Höchstgeschwindigkeit: |
76 km/h |
Getriebe: |
Fünfgang -Schaltgetriebe |
Sitz- / Stehplätze: |
19 / 19 |
Stehplatzfläche: |
2,21 m² |
Stehplatzfläche je Pers.: |
0,1 m² |
Fahrzeuglänge: |
6,5 m |
Eigengewicht: |
4540 kg |
Die erst 1965 in Betrieb genommenen sechs Kleinbusse des
Typs Daimler-Benz O 319 D hatten sich angesichts steigender Fahrgastzahlen
schon nach kurzer Zeit als zu schwach (nur 55 PS) für die harten
Einsatzbedingungen in Blankenese erwiesen. Das erste und einzige Mal beschaffte
die HHA daher 1969 ihre Kleinbusse nicht von Daimler-Benz, sondern wählte den
Lieferanten Magirus-Deutz.
Mit einem Lkw, der mit einer in der Länge und Breite veränderbaren
Karosserie-Attrappe ausgerüstet war, wurden die Blankeneser Linien abgefahren
und die Maximal-Abmessungen ermittelt. Mit einer Länge von 6,60 m und einer
Breite von 2,23 m bei einem Radstand von 2,97 m erreicht dieser Omnibus
annähernd diese optimalen Abmessungen. Leider beschaffte die HHA schon ab 1973
wieder die wesentlich kürzeren, schmaleren Daimler-Benz-Kleinbusse. Man wollte
sich ab 1969 für immer an Daimler-Benz binden.
Der Karosserierohbau auf das Magirus-Deutz – Fahrgestell erfolgte in der Türkei
durch die Firma Otobüs Karoseri Sanavii, die Fertigstellung der Busse
(Innenausstattung und Lackierung) aber bei Klöckner-Humboldt-Deutz in
Mainz-Mombach. Anders als bei allen früheren und späteren (Daimler-Benz)
Kleinbusserien handelte es sich beim Aufbau nicht um eine Sonderanfertigung für
die HHA. Diese Kleinbusse sind vielerorts in der Türkei anzutreffen.
Die zweikreisige Bremsanlage arbeitet aufwendig hydraulisch
mit Luftunterstützung. Der Federspeicherzylinder der Feststellbremse, der die
Radbremse über Seile betätigt, wird wie beim Standard-Linienbus über ein Ventil
auf der Instrumententafel betätigt.
Als einziger Kleinbustyp hatten diese Busse die Instrumententafel des
VÖV-Standardlinienbus.
Die Heckmotorbusse boten die doppelte Motorleistung sowie erheblich mehr Sitz-
und Stehplätze (siehe oben) als die zuvor 1958 (13 Sitz-/5 Stehplätze) und 1965
(14 Sitz-/9 Stehplätze) beschafften Daimler-Benz O 319 D sowie die später 1973
und 1981 gelieferten Daimler-Benz O 309 D (13 Sitz-/12 Stehplätze).
Wie bisher entsprach die Lackierung (rot/weiß) und Innenausstattung
(crémefarbenes Kunstleder) den Stadtbussen jener Zeit, jedoch die Preise dem
Schnellbustarif.
Ursprünglich waren alle vier Busse zur Bedienung der Blankeneser Kleinbuslinien
48 und 49 auf dem Btf. Schützenhof in Altona stationiert, kamen aber ab 1973
für die Kleinbuslinie 47 in Volksdorf zum Btf. Mesterkamp nach Barmbek. Mit der
Einstellung dieser Linie zum 1.6.1975 waren sie entbehrlich und wurden bis
September 1975 ausgemustert. Nur 5991 kehrte noch für ein Jahr nach Altona
zurück.
Unser Wagen 5993 gelangte mit dem 5994 zum Omnibusbetrieb Fritz Reifer in
Warburg-Calenberg. Dieser verschrottete später den 5994 und verkaufte den 5993
am 10.4.1978 weiter an den neu gegründeten Kleinbusbetrieb Kurt Sallwey in
Reinhardshagen, der mit diesem Bus seinen Betrieb aufnahm. Schon am 26.11.1979
wurde er dort abgestellt und hat, nachdem er leider einige Zeit im Freien
gestanden hat, viele Jahre zusammen mit anderen alten Bussen in einer Scheune
überlebt. Die neue Umweltgesetzgebung zwang jedoch den Besitzer, im Herbst 2000
alle alten Busse wegzugeben. Herr Sallwey besann sich unseres Vereins und
begrüßte die Rückkehr des Fahrzeugs an seinen Ursprungsort.
Per Tieflader ging es schließlich am 13.10.2000 zur ÜSTRA nach Hannover, wo der
Bus auf dem Btf. Süd von zwei engagierten Vereinsmitgliedern wieder fahrfähig
gemacht wurde, so dass er später, nachdem auch neue Fußbodenträger eingezogen
worden waren, nach Schwanheide überführt werden konnte.
Weitere Informationen zu diesem Fahrzeug und
über den HOV beim:
01.2001