HHA-Kleinbus 6500
Daimler-Benz
/ Ernst Auwärter O 319 D
Baujahr:
1965
Serie: 6500-6505 - Inbetriebnahme: 1965, Ausmusterung: 1969/74
Wagen 6500 in
Blankenese 1966
(zum
vergrößern bitte auf das Bild klicken)
Fahrzeug-Lebenslauf:
Erstzulassung: |
26.10.1965 - HHA |
|
2.1973 - ausgeliehen an FFG (Werkstatt-/Transportwagen) |
2. Vorbesitzer: |
17.12.1974 - Omnibus-Verwertung Ewald Lemke, Hamburg |
3. Vorbesitzer: |
1975 - Kurt Bauschus, Hamburg |
HOV-Übernahme: |
22.11.1976 (Bus 11 Jahre alt) |
Technische Daten:
Fahrgestell: |
Daimler-Benz |
Aufbau: |
Ernst Auwärter |
Motortyp: |
OM 621 III |
Leistung: |
55 PS |
Höchstgeschwindigkeit: |
98 km/h |
Getriebe: |
Viergang-Schaltgetriebe |
Sitz- / Stehplätze: |
14 / 9 |
Stehplatzfläche: |
0,9 m² |
Stehplatzfläche je Pers.: |
0,1 m² |
Fahrzeuglänge: |
6,04 m |
Eigengewicht: |
2600 kg |
Wagen 6500-05 ersetzten 1965
die letzten City-Busse der ersten Generation von 1958. Nach dem Zusammenbruch
erst des Citybus-Netzes 1959 und dann der Einstellung der meisten
Kleinbuslinien in den Außenbezirken bis 1964 verblieben letztlich nur noch drei
Linien, auf denen sich der Einsatz von Kleinbussen rentierte. Ein 65er befuhr
die Ringlinie V1 (später: 47) in Volksdorf und die anderen fünf die beiden
Blankeneser Linien B6 und B8 (später: 48 und 49). Sie erhielten wie die
City-Busse die Stadtbus-Ausstattung (rot/blaue Kunstledersitze) und -Lackierung
(creme/rot), von den Fahrgästen mußte jedoch der Schnellbus-Tarif entrichtet
werden.
Die 65er waren zwar über 1,2
m länger als die 60er Citybusse, boten jedoch bei gleicher Berechnung der
Stehplatzfläche insgesamt nicht mehr Fahrgästen Platz - mit 14 Sitzplätzen zwar
einen mehr, aber mit 4 Stehplätzen einen weniger. Sie erhielten Innen- statt
Außenschwenktüren. Auf die modische (und sehr wärmende) Dachrandverglasung
wurde verzichtet. Eine Besonderheit der 65er waren die
SOLARI-Fallblatt-Fahrtzielanzeiger in der Front, deren sensible
Steuerungs-Elektronik sich jedoch als wenig standfest erwies. Funkgeräte hatten
die Kleinbusse bis zum Baujahr 1973 nicht.
Die Daimler-Benz O 319 D
besaßen die gleichen 55 PS-Motoren wie die seinerzeitigen PKW des Typs 200 D
und auch dessen Lenkradschaltung. Allerdings war der erste Gang speziell für
den steilen Waseberg in Blankenese als Berggang übersetzt und konnte auf ebener
Strecke übergangen werden. Trotzdem waren die Wagen völlig untermotorisiert -
so hat unser 6500 in den 9 Einsatzjahren bei der HHA neunmal einen Motortausch
über sich ergehen lassen müssen! Die Karosserien der Kleinbusse stammten von
der Firma Ernst Auwärter, die sich bis heute auf die Karossierung von Kleinbussen
spezialisiert hat. Das Dach und die Heckscheiben bestanden aus Kunststoff, die
Seitenbeblechung (außer der Front) aus Aluminium.
Zu HHA-Zeiten war der 6500 -
wie die anderen auch - zunächst beim Betriebshof Schützenhof in Altona
stationiert, um in Blankenese zu verkehren. Ab 1969 war er dann bis 1972 für
die Volksdorfer Ringlinie auf dem Betriebshof Mesterkamp in Barmbek beheimatet.
Drei der Busse (6501, 03, 05) wurden schon 1969 durch Magirus-Deutz 110 E 6 mit türkischem Aufbau (5991-94) ersetzt, weil sie an den Privatunternehmer Wolfgang Fuchs in Harburg verkauft wurden, der damit die schwach frequentierte Linie 93 im Wilhelmsburger Raum im Auftrag der HHA bediente. Zwei weitere (6500, 04) kamen Ende 1974 zum Omnibusverwerter Ewald Lemke in Billbrook, der den 6500 an den Schrotthändler Kurt Bauschus auf der Harburger Bahnhofslinse weiterverkaufte. Herr Bauschus besorgte sich noch den 6502 (HHA-Abgang ebenfalls Ende 1974) vom Kleinbus-Unternehmer Rolf Utzt in Harburg, um dessen Frontscheibe in den 6500 umzusetzen und ihn in ein Wohnmobil umzubauen. Nachdem Herr Bauschus von seinem Plan Abstand genommen hatte, konnten wir den Kleinbus dann 1976 vor der drohenden Verschrottung retten.
Die gesamten Träger im
Einstiegsbereich und die Frontbeblechung im Kotflügelbereich mußten aufwendig
erneuert werden.
Weitere Informationen zu diesem Fahrzeug und
über den HOV beim:
Hamburger
Omnibus Verein e.V., p.Adr. Rainer Berends, Mühlenkamp 42, 22303 Hamburg; Tel.:
040 / 279 71 96
8.99