HHA-Stadtbus 6789
Daimler-Benz
O 302 - 11R/St
Baujahr:
1967
Serie:
6701-6790 - Inbetriebnahme: 1967,
Ausmusterung: 1972-74
Wagen 6789 in
Barmbek 1967
(zum
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Fahrzeug-Lebenslauf:
Erstzulassung: |
20.9.1967 - HHA |
2. Vorbesitzer: |
10.9.1974 - Omnibus-Händler Paul Hassa, Hamburg |
3. Vorbesitzer: |
25.2.1975 - Autobusbetrieb Georg Stoss, Bremervörde |
4. Vorbesitzer: |
18.8.1980 - Omnibusbetrieb Jörgen Stilke, Bederkesa |
HOV-Übernahme: |
2.10.1982 (Bus 15 Jahre alt) |
Technische Daten:
Fahrgestell und Aufbau: |
Daimler-Benz |
Motortyp: |
OM 327 |
Leistung: |
160 PS |
Höchstgeschwindigkeit: |
76 km/h |
Getriebe: |
Viergang-Schaltgetriebe |
Sitz- / Stehplätze: |
32 / 58 |
Stehplatzfläche: |
5,85 m² |
Stehplatzfläche je Pers.: |
0,1 m² |
Fahrzeuglänge: |
10,15 m |
Eigengewicht: |
7800 kg |
1967 beschaffte die HHA
erstmals seit 1959 wieder eine Serie von Daimler-Benz - Linienbussen. Mit dem
vom Reisebus abgewandelten Typ O 302 ersetzte Daimler-Benz 1965 den O 322,
seinerseits Nachfolger des legendären O 321 H, den die HHA zwischen 1955 und
1959 in großer Stückzahl beschafft, aber schon 1961/62 wegen des zu geringen
Fassungsvermögens und des überlegenen Fahrverhaltens der Magirus-Deutz Saturn
II-Busse komplett wieder ausgemustert hatte .
Der O 302 war nur in
bestimmten Stadtteilen anzutreffen, da die 90 Busse je zur Hälfte nur auf die
Betriebshöfe Wandsbek (Wendemuthstraße) und Barmbek (Mesterkamp) verteilt wurden. Es war zu jener Zeit stets
etwas besonderes, mit einem O 302 zu fahren, eben mit
einem "Daimler". Im Westen und Süden Hamburgs waren sie nie
anzutreffen.
Unser 6789 war in den sieben
Einsatzjahren bei der HHA stets auf dem erst 1967 eingeweihten Betriebshof Mesterkamp beheimatet.
Die 67er wurden Ende 1971 umnumeriert in 1701-90, um die 60er Nummerngruppe von
Stadtbussen zugunsten von Schnellbussen freizubekommen.
In der Sitzplatzanordnung und
-farbgebung orientierten sich die O 302 der HHA an den bis 1967 gelieferten
Saturn II-Bussen, boten jedoch durch die üppige Federkernpolsterung eine
ungleich komfortablere Sitzqualität. Diese litt andererseits häufig bei
Stillstand des Wagens an Haltestellen und Ampeln unter starkem Zittern und
Vibrieren, weil die Leerlaufdrehzahl häufig zu niedrig eingestellt war.
Erstmals setzte ein "Wagen hält"-Schild an der Decke die Fahrgäste
davon in Kenntnis, daß schon jemand an der folgenden
Haltestelle auszusteigen gedachte und ein nochmaliges Betätigen des an der
Decke befindlichen Haltewunschknopfs überflüssig war.
Die HHA hat seit 1955 keine
Busse mit Unterflurmotor mehr beschafft und damit auch den Linienbustyp
Daimler-Benz O 317 "übersprungen". Da der eigentlich nicht für den
Linienverkehr konzipierte O 302 von der Karosseriekonstruktion her keine
Unterbringung der Liniennummernanzeige im Heck erlaubte, wurde ein
entsprechender Kasten - wie früher beim Typ O 321 H - hinter der letzten
Sitzbank in die Heckscheibe gestellt.
Wie auch die letzte, 1967
beschaffte Saturn II-Stadtbusserie (7701-33) besaßen die Fahrtzielbänder der O
302 schon die kleineren Abmessungen des in der Entwicklung befindlichen
VÖV-Standardlinienbusses, wie er ab 1968 nur noch beschafft wurde. Auch ging
man von den bis 1964 von Falkenried handgemalten Leinenbändern zugunsten von
der Firma BROSE in Wuppertal beschaffter, bedruckter Kunststoffbänder ab.
Die Fahrer hatten - speziell
bei voller Besetzung - mit sehr hohen Lenkkräften zu kämpfen, da der Bus
konstruktiv (für den Reiseverkehr) eigentlich für die Ausrüstung mit
Servolenkung ausgelegt war, auf deren Beschaffung die HHA jedoch verzichtete.
Mußte der Fahrer beim Saturn II den Bus an
Haltestellen stets mit der Fußbremse festhalten, besaß der O 302 erstmals eine
handbetätigte Druckluft-Haltestellenbremse, die von dem Teil der Fahrer, die
sie einsetzten, stets mit lautem Knall gelöst wurde, da sich das Druckventil
direkt im Armaturenbrett befand.
Wie die PKW in jener Zeit
trugen auch diese Busse im Winter Kühlermasken, die das Eindringen von kalter
Frischluft in das AURORA-Front-Heizungsgerät verhindern sollten. Die beiden
Wasser-Heizkörper in der Front und hinten unter einem Fahrgastsitz machten zwar
viel Lärm, zeigten jedoch nur eine geringe Heizleistung.
Wagen 6789 wartet nun schon
seit über 30 Jahren auf seine Restaurierung...wer hilft?
Weitere Informationen zu diesem Fahrzeug und
über den HOV beim:
Hamburger
Omnibus Verein e.V., p.Adr. Rainer Berends,
Mühlenkamp 42, 22303 Hamburg; Tel.: 040 / 279 71 96
8.99